Das Pfarrleben in Oberwaltersdorf ist dank der engagierten Mitglieder des Pfarrgemeinderates sehr lebendig. Mit viel persönlichem Einsatz bemühen sich die Mitglieder nicht nur um das Gemeindeleben, sondern auch um Spenden für die dringend notwendige Dachstuhlsanierung der Kirche. Umso ärgerlicher war es, als der Sturm und Regen im September erneut großen Schaden anrichteten – ein Schaden, der laut den Pfarrgemeinderatsmitgliedern hätte verhindert werden können.
„Wir setzen uns sehr für eine aktive Pfarrgemeinschaft ein und das mit großem Erfolg“, erzählt die stellvertretende Obfrau des Pfarrgemeinderates, Katarina Markija-Schimann. Ob durch gut besuchte Veranstaltungen oder durch tatkräftige Mithilfe, wie beim Ausmalen des Pfarrhofs, auf die Pfarrgemeinde ist Verlass. Besonders bei der Sanierung der Kirche zeigen die Mitglieder viel Engagement. „Wir müssen einen großen Teil der Kosten für die Dachstuhlsanierung selbst tragen und dafür Unterstützer finden und Spenden sammeln“, so Markija-Schimann. Die jahrelangen Verzögerungen beim Baustart, die durch die Erzdiözese verursacht wurden, hätten sie deshalb sehr verärgert. „Die Kosten haben sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt“, berichtet sie weiter.
Seit März diesen Jahres wird zwar endlich an der dringend notwendigen Sanierung gearbeitet, doch die Fortschritte sind zögerlich. „Im Sommer waren kaum Arbeiter auf der Baustelle. Und ausgerechnet vor dem angekündigten Sturm wurde ein Teil des Daches abgedeckt und nicht ausreichend gesichert. Das, obwohl unser Pfarrer die Erzdiözese und die Baufirma darauf hingewiesen hatte“, kritisiert Markija-Schimann.
Am Sonntag, als der Sturm mit heftigem Regen einsetzte, wurde das Dach teilweise abgedeckt, wodurch es zu mehreren Wassereinbrüchen kam. Die Feuerwehr Oberwaltersdorf musste ausrücken und konnte Schlimmeres verhindern. Doch der Wasserschaden in der Kirche ist beträchtlich. An mehreren Stellen der erst kürzlich sanierten und frisch ausgemalten Kirchendecke sind nun große Wasserflecken zu sehen. Wer für den Schaden aufkommt, ist unklar. „Laut unserem Herrn Pfarrer fühlt sich niemand dafür verantwortlich“, ärgert sich Markija-Schimann. Die Pfarrgemeinde befürchtet nun, dass sie den Schaden selbst bezahlen muss, wodurch andere Projekte nicht umgesetzt werden könnten. Ein vermeidbarer Schaden, da sind sich die Pfarrgemeinderäte sicher!
Auf Nachfrage bei der Erzdiözese erreicht und nach ein paar Tag später eine erfreuliche Nachricht: „Der Pfarrer von Oberwaltersdorf hat den Baureferenten darum gebeten die Firma über die Wetterwarnung zu informieren und Vorkehrungen zu treffen. Daraufhin hat der Baureferent die beiden Firmen (Baumeister und Zimmermann) um eine provisorische Abdeckung des offenen Dachbereichs gebeten. Die Firmen haben die Abdeckung gemacht. Das Provisorium hat leider nicht gehalten und es ist zu einem Wassereintritt gekommen. Zum Glück hält sich der Schaden in Grenzen und es sind nur einige wenige Wasserflecken an der Wand. Die beiden Firmen haben bereits zugesagt den Schaden zu beheben und auch die Kosten dafür zu tragen“, so die Sprecherin der Erzdiözese Wien, Mag. Katharina Mayr.
„Zuerst müssen nun die Wasserflecken trocknen, was ein bis zwei Monate dauern wird. Danach kann der Schaden behoben werden. Der Baureferent der Diözese ist in ständigem Austausch mit der Pfarre und der Baufirma“, so die Pressesprecherin weiter.