Bei der Nationalratswahl in Oberwaltersdorf sorgte ein ungewöhnlicher Vorfall am Wahlsonntag für Aufregung.
In einer Wahlkabine im Foyer der Bettfedernfabrik fand der grüne Gemeinderat Helmut Müller neben dem amtlichen Stimmzettel einen weiteren vor: Den Wahlzettel „zum Plauscherl“, eine Aktion des gemeinnützigen Vereins „zum Plauscherl“, der in der Bettfedernfabrik ein Heurigencafé betreibt. Der Verein wollte die wählenden Bürger mit dieser kreativen Abstimmung auf das Café aufmerksam machen und legte die Werbezettel auf. Auf Nachfrage erklärte Müller, dass ihm eine Wahlbeisitzerin mitgeteilt habe, Bürgermeisterin Natascha Matousek (ÖVP) habe dies genehmigt.
Empört veröffentlichte Müller einen Leserbrief in der Badener Zeitung, in dem er die Aktion als „Skandal“ bezeichnete: „Seit wann darf in der Wahlkabine Werbung betrieben werden?“, lautete seine Kritik. Auch der MONATSREVUE gegenüber hielt Müller in einer E-Mail fest, dass das Werbung für das Lokal eines ehemaligen Vizebürgermeisters sei und in einer Wahlkabine nichts verloren habe.
Bürgermeisterin Matousek bestätigt, dass der ehemalige Vizebürgermeister und Vereinsobmann Manfred Schärfinger zuvor bei ihr angefragt hatte, ob die Prospektständer vor den Sprengeln aufgestellt werden dürften. „Eine ehrenamtliche Wahlhelferin legte die ,Stimmzettel‘ versehentlich in eine Wahlkabine, wo sie nur kurz lagen“, erläutert Matousek.
Das Missgeschick sei sofort protokolliert worden. „Es hatte nichts mit der eigentlichen Wahl zu tun. Daraus einen Skandal zu machen und das Engagement unserer Ehrenamtlichen in Oberwaltersdorf infrage zu stellen, ärgert mich sehr“, stellte die Bürgermeisterin klar.
So standen in einem Wahlsprengel in Oberwaltersdorf zumindest für kurze Zeit neben Nehammer, Babler und Kickl auch Frankfurter und Puszta-Würstel zur Wahl!