Gefährliche Kreuzung in Teesdorf

 „Muss wirklich erst jemand sterben?“

Die Kreuzung im Zentrum von Teesdorf, wo die L154 auf die L4041 trifft, gilt schon lange als einer der neuralgischen Verkehrsbrennpunkte im Bezirk Baden. Immer wieder kommt es hier zu gefährlichen Situationen und Unfällen. Jüngstes Beispiel: Ein Kind wurde vergangene Woche auf einem Schutzweg von einem Auto erfasst und verletzt.

„Es passiert täglich mehrmals, dass Fußgänger gefährdet werden. Allein in den letzten zwei Wochen wurden zwei Personen, darunter ein Kind, verletzt“, berichtet Yvonne B., eine besorgte Mutter. Ihre Tochter war am Schulweg, als ihre Schulfreundin von einem Pkw angefahren wurde.  „Wir wollen nicht länger warten, bis einmal ein Kind nicht mehr nach Hause kommt“, ergänzt Angela W., eine weitere betroffene Mutter.

Auch der Teesdorfer Bürgermeister Andreas Hoch zeigt sich alarmiert: „In den letzten vierzehn Tagen kam es zu zwei Unfällen mit verletzten Fußgängern. Wir haben die zuständige Landesstraßenverkehrsabteilung bereits mehrfach auf die Situation aufmerksam gemacht.“ Doch bisher blieben Maßnahmen aus.

Zuständige Behörde in der Kritik
Laut Yvonne B. wurde bei einer Verkehrsverhandlung sogar gesagt, dass erst bei drei Schwerverletzten oder einem Todesfall etwas unternommen werde. „Das ist einfach nicht hinnehmbar“, kritisiert sie scharf.

Um weitere Unfälle zu verhindern, hat die Gemeinde nun selbst erste Schritte eingeleitet. „Jeden Morgen stehen Mitarbeiter der Gemeinde am Zebrastreifen, um die Schüler sicher über die Straße zu lotsen. Diese Mitarbeiter lassen wir speziell ausbilden“, erklärt Bürgermeister Hoch. Zusätzlich sollen Schilder, gestaltet und finanziert von Kindergarten- und Schulkindern, auf die Gefahrenstelle aufmerksam machen.

Eltern fordern Ampel
Die Eltern fordern nachhaltige Lösungen. „Eine Ampel muss her, damit unsere Kinder sicher zur Schule kommen“, betont Yvonne B. Gemeinsam mit anderen Eltern machte sie bei einer kleinen Demonstration auf die prekäre Situation aufmerksam.

Jetzt liegt es an der Verkehrsbehörde des Landes, eine dauerhafte Lösung für die gefährliche Kreuzung zu finden – bevor es zu weiteren, womöglich noch schwerwiegenderen Unfällen kommt.

BH reagiert mit Verkehrsverhandlung

Der Wunsch nach einer Verkehrslichtsignalanlage sei der Behörde bekannt, berichtet Bezirkshauptfrau Verena Sonnleitner auf Nachfrage. Im heurigen Sommer wurden sogenannte Knotenstromzählungen vom NÖ Straßendienst in Auftrag gegeben. Weiters wurden laut Sonnleitner alle Unfälle der letzten Jahre erfasst.

„Was die aktuellen tragischen Unfälle betrifft, so wurde die Exekutive bereits beauftragt, die dazugehörigen Anzeigen ehestmöglich zu übermitteln, damit diese in die Beurteilung einfließen können”, sagt die Bezirkshauptfrau.

Sobald die Zählergebnisse vorliegen, werde „unverzüglich eine verkehrstechnische und -rechtliche Beurteilung” erfolgen. Für den 18. Dezember wurde eine Verkehrsverhandlung in Teesdorf anberaumt, informiert Verena Sonnleitner. „Die erforderlichen Knotenstromzählungen werden derzeit von der Straßenmeisterei Baden durchgeführt”, ergänzt sie.

Regionales Schaufenster
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